Kleine Haushalte benötigen mehr Wohnfläche

Wieso steigt die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf kontinuierlich?

Die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf wird berechnet indem die Gesamtwohnfläche der Immobilie durch die Anzahl Bewohner geteilt wird. Auswertungen des Bundesamts für Statistik aus dem Jahr 2021 zeigen, dass die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf im Kanton St. Gallen aktuell bei 48.1m2 liegt. Der schweizweite Durchschnitt betrug im Jahr 1980 nur 34m2. Im Jahr 2015 bereits 45m2. Der durchschnittliche Wohnflächenverbrauch steigt kontinuierlich an. Das zeigt, dass die Schweizer/-innen immer je luxuriöser und teurer, aber auch vermehrt alleine wohnen.
Diese starke Erhöhung lässt sich auch auf die veränderten Wohnformen zurückführen. Von den insgesamt 3.9 Millionen Privathaushalten in der Schweiz sind über ein Drittel, nämlich 37% Einzelhaushalte. In 27% der Haushalte wohnen Paare ohne Kinder und in 24% Familien mit Kindern unter 25 Jahren. Die restlichen 12% sind Einelternhaushalte mit Kindern oder Haushalte mit mehreren Personen. Je mehr Personen in einem Haushalt wohnen, desto kleiner der Wohnflächenverbrauch. Der Grund dafür ist, dass dann gemeinschaftliche Räume wie Wohnzimmer, Küche und Bäder geteilt werden.
Die hohe Eigentumsquote der 66- bis 75-Jährigen zieht den Durchschnittswert ebenfalls nach oben. Viele ältere Personen wohnen alleine oder zu zweit, zum Beispiel in einem Einfamilienhaus, und haben einen überdurchschnittlich grossen Wohnflächenverbrauch. Generell wird beobachtet, dass Wohneigentümer grosszügiger leben bzw. Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen grundsätzlich grösser konzipiert sind wie Mietobjekte.

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